„Fast food“ für Sperber und Habicht . ... fast täglich grüßt der Sprinz
Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe NABUs und Naturliebhaber,
altbekannt ist, dass Vogelarten wie Elstern, Rabenkrähen, Eichelhäher u.a. als Nesträuber Kleinvogelarten in nicht geringer Anzahl reduzieren.Tragen auch Beutegreifer wie Sperber und Habicht beim Rückgang unserer Kleinvögel bei ? Die Frage zum Thema erscheint jedoch nicht selten bei professionellen Ornithologen,Vogelschützern, Vogelliebhabern und Naturschutzverbänden als tabu.
Seit 1977 sind alle Greifvögel und Eulenarten ganzjährig geschützt. Somit von der Bejagung ausgeschlossen. Bis dato haben haben sich vorgenannte Arten und deren Bestände zur Freude von Vogelbeobachtern wieder deutlich vermehrt. Zu nennen sind Wanderfalke, Sperber und regional unterschiedlich auch der Habicht. Noch vor einigen Jahren betrachtete man die Jagd der Greifvögel auf ihre Beutetiere, überwiegend Kleinvögel, als Gesunderhaltung des Bestandes sowie zur dauerhaften Aufrechterhaltung des Ökologischen Gleichgewichts. Eine Artenreduzierung wurde niemals nachgewiesen. Es gab ja genug Kleinvögel als Beute.
Doch die Zerstörung naturnaher Landschaften mit unersetzlicher Tier - und Pflanzenwelt, das oftmals übertriebene Ausholzen von Wäldern und das Ausbringen von Pestiziden haben nach fundiert belegten Zahlen, auch den sogenannten heimischen Kleinvogelarten durch Bestandsabnahme drastisch zugesetzt. Genau genommen tragen aber auch seit einiger Zeit der spezialisierte Kleinvogeljäger Sperber und seltener der Habicht zum Artenrückgang bei. Sie jagen mit Vorliebe immer öfter in Siedlungsbereichen und in Gärten, wo Kleinvögel oftmals ganzjährig zugefüttert werden. Hier haben sie eine regelrechte „ Fast food “ Einrichtung auch für sich entdeckt.
Statistisch gesehen, braucht ein Sperberpaar zur Aufzucht ihres Nachwuchses 8 bis 10 Kleinvögel pro Tag, um deren Hunger zu stillen. Das gibt doch zu denken. Aber sollen sie deswegen durch Bejagung wieder reduziert werden? Eindeutig nein! Hier sind ( auch in Dortmund ) die Politik und Umweltverbände gefragt, mehr Sorge zu tragen, dass weiteren maßlosen Eingriffen in den Naturhaushalt Einhalt geboten wird.
Nebenbei bemerkt: Über und in unserem vogelfreundlich gestalteten Garten mit Zufütterung zeigt sich seit ein paar Jahren der sogenannte Sprinz ( männl.Sperber ) vom nahen Wald fast täglich. Manchmal sitzt er kurz nach Sonnenaufgang versteckt wartend auf einem alten Baumstumpf. Oder seine Anwesenheit zeugen Restfedern ( Rupfe ) von einem typischen Gartenvogel, den er als Beute geschlagen hat. An heißen Sommertagen nimmt er sogar in der Flachwasserzone des Gartenteichs kurz ein Bad oder trinkt.
Nach seiner Anwesenheit lassen sich tagelang kaum noch angestammte Kleinvögel im Garten blicken. Beobachtungen vom Habicht, welcher es auf anwesende Tauben abgesehen hat, sind äußert selten. Beigefügte Dokufotos ( Archiv) sollen die Anwesenheit der Greifvögel dem Betrachter verdeutlichen.
Schöne Beobachtungen im Herbst wünscht Ihnen mit besten Grüßen
Ihr Felix Ostermann
Text und Fotos: Felix Ostermann