Eine Haubentaucherfamilie am Phoenixsee

Eine Haubentaucherfamilie auf dem Phoenixsee

Die Haubentaucher haben es auf dem Phoenixsee nicht wirklich leicht. Am Sonntag, 27. Juni, waren es noch drei Küken auf dem Rücken von Mama oder Papa. Am Freitag, 2. Juli, sind es nur noch zwei, die von den Alttieren gefüttert werden. Wie mir ein Videofilmer, der schon seit zwei Wochen das Paar mit ihren Küken begleitet, erzählt, baut ein anderes Haubentaucherpaar gerade zum dritten Mal an ihrem Nest am Ufer der Kulturinsel. Die beiden ersten Aufzuchten haben leider nicht überlebt und jetzt ist wohl ein weiteres Gelege geplant.

Das Haubentaucherpaar, das ich fotografiere, hält sich ziemlich nahe am Südufer des Phoenixsees zwischen dem zweiten und dritten Ponton Richtung Osten auf und ist deshalb recht gut zu beobachten. Die Eltern kümmern sich hingebungsvoll um ihre zwei überlebenden Küken. Immer wieder taucht entweder das Weibchen oder das Männchen nach kleinen Fischen oder fängt Insekten an der Wasseroberfläche. Dann schwimmt es mit kräftigen Zügen zu seiner Partnerin, auf deren Rücken es sich die beiden Jungtiere noch immer gemütlich machen. Die Fische sind klein genug, sodass sie problemlos von den Küken hinuntergeschluckt werden können. Die größeren Fänge werden von den Eltern selber vertilgt. Zwischendurch werden kleine Daunenfedern verabreicht, sie sollen die empfindliche Schleimhaut im Magen der Kleinen gegen die scharfkantigen Fischgräten schützen.

Immer wieder versichern sich die Haubentaucher durch einen kleinen Balztanz ihrer Partnerschaft, besonders nach kleineren Revierkämpfen mit einem anderen Haubentauchermann. Ein schönes Erlebnis, dass man aus dieser Nähe nur selten sehen kann. In den vergangenen Tagen war ich noch zweimal am Phoenixsee, um die Haubentaucher zu beobachten. Die beiden Jungtiere sind deutlich gewachsen, sie tauchen jetzt auch schon häufiger und die Eltern lassen sie kaum noch in ihr Gefieder schlüpfen.Zwei neue Brutplätze sind entstanden, ein Nistplatz im südlichen Bereich der Kulturinsel und ein Nistplatz auf einem der flachen Ufersteine des Südufers (in diesem Nest konnte ich zwei Eier sehen). Hoffentlich gelingt den Elternpaaren noch eine Aufzucht, denn die Haubentaucher, deren Nester sich so nah am Ufer und dem Spazierweg auf den flachen Steinen befinden, werden durch die zahlreichen Besucher des Phoenixsees immer wieder aufgeschreckt. In meinem Wanderblog www.dieSchlenderer.de habe ich noch weitere Bilder der Haubentaucher veröffentlicht.

Franz Luthe