BAB – Brutvogelkartierung – Avifaunistik – Birding

Dortmunder Vogelwelt 2024 erschienen!

Ganz aktuell erschienen ist der Bericht des NABU über die „Dortmunder Vogelwelt 2024“. Auf 40 Seiten werden Informationen zu allen 200 im letzten Jahr in Dortmund nachgewiesenen Vogelarten gegeben. Für viele Arten gibt es auch Fotos, Verbreitungskarten und Durchzugsdiagramme.

Hierfür wurden mehr als 95.000 Meldungen von 132 Beobachter*innen ausgewertet. „Bemerkenswert ist zunächst die Anzahl von 200 beobachteten Vogelarten“ meint Dr. Erich Kretzschmar aus dem Autor*innenteam. „Noch nie sind in einem Jahr in Dortmund so viele Arten beobachtet worden!“. Das bisherige Maximum war 195 im Jahr 2017. „Das spricht für eine hohe Beobachtungsintensität und –qualität“ ergänzt Vogelexperte Robin Kretzschmar.

Darunter waren auch drei Erstnachweise von in Dortmund zuvor noch niemals nachgewiesenen Arten. Die größte und völlig unerwartete Überraschung war die Beobachtung einer Samtkopfgrasmücke am Hochwasserrückhaltebecken Mengede durch den Mitautor Guido Bennen – gleichzeitig erst der zweite Nachweis in Nordrhein-Westfalen. Auch von Bienenfressern gelang ein Erstnachweis – der wurde allerdings schon lange erwartet. Die Beobachtung einer Ringschnabelente – einer nordamerikanischen Entenart – stellte sich nach Entdeckung eines Züchterrings nach einigen Tagen als Haltungsflüchtling heraus. Insgesamt konnten in Dortmund schon 333 Vogelarten nachgewiesen werden.

Auch viele sehr seltene Durchzügler wie Zwergsäger, Regenbrachvogel, Grauspecht, Pirol oder Bartmeise finden sich in dem Bericht wieder, viele durch schöne Fotos belegt.

Erfreulich positiv ist die Bestandsentwicklung der Nachtigall: Es gab fast doppelt soviele Meldungen und Brutpaare wie im Vorjahr. Die Verbreitung kann man auf einer von Mitautor Benjamin Hamann-Tauber erstellten Karte sehen. Auch Kolbenenten und Weißstörche haben erneut in Dortmund gebrütet.

Leider gibt es aber auch viel Negatives zu berichten. Die Situation von Weidenmeise und Feldsperling ist noch schlimmer als im Vorjahr. Vom Feldsperling gab es nur noch drei Meldungen, von der Weidenmeise überhaupt keine. „Wir müssen hier leider mit dem völligen Verschwinden in den nächsten Jahren rechnen“ bedauert Erich Kretzschmar. Damit folgen sie Arten wie Rebhuhn, Turteltaube oder Birkenzeisig, die alle in diesem Jahrtausend als Brutvögel in Dortmund ausgestorben sind.

 

Der Bericht „Dortmunder Vogelwelt 2024“ wurde bearbeitet von Dr. Erich Kretzschmar, Dagmar Uttich, Guido Bennen, Benjamin Hamann-Tauber und Robin Kretzschmar.

Damit wird das 2019 erschienene umfangreiche Buch „Dortmund Vogelwelt“ (448 S.) auf den neuesten Stand gebracht.

Der Bericht ist zum Preis von 9 € beim NABU Dortmund, in der Postergalerie, Kampstraße 4 und im Welthaus Dortmund, Rosental 1, erhältlich.