Libellen

Neue Libellenarten in Dortmund nachgewiesen – Jetzt sind es 54

Neue Libellenarten in Dortmund nachgewiesen – Jetzt sind es 54

Der erste Libellenfund war die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus) in Lanstrop. Diese Art benötigt einen Lebensraum den Dortmund eigentlich nicht bietet – größere, kiesige Flüsse. Diese Beobachtung zeigt jedoch, dass einzelne Tiere durchaus umherfliegen um neue Orte zu besiedeln.

Zweite neue Art ist die Schabracken-Königslibelle. Sie entwickelt sich in riesiger Zahl südlich der Sahara. Von dort machen sie sich auf den Weg Richtung Norden. Auf ihrem Weg sucht sie nach flachen, gut besonnten stehenden Gewässern, wo sie Eier ablegt. Diese entwickeln sich innerhalb von etwa drei Monaten zu einer fertigen Libelle. Anschließend ziehen letztere wieder Richtung Süden. In 2019 war die Hauptwindrichtung Süd-West und diese Libellen erreichten Mitteleuropa in großer Zahl. Die meisten Fundmeldungen stammen aus den Niederlanden, aber auch in Dortmund waren sie in Mengede und Brackel zu beobachten.

Dritte Libellenart ist die Gabel-Azurjungfer. Diese Art ist eigentlich eher im Süden Europas verbreitet. Wegen des Klimawandels besiedelt sie nun auch nördlichere Gebiete. Zunächst wurde sie in Unna und Menden nachgewiesen, dann gab es zwei Funde aus Dortmund in 2019.

Vierte neue Art in Dortmund ist der Spizenfleck (Libellula fulva). In 2020 gelang es ein Foto dieser Art im Westfalenpark zu machen. Die Durchsicht älterer Fotos aus 2018 ergab, dass unter Aufnahmen einer sehr ähnlichen anderen Art (dem großen Blaupfeil) sich auch ein weiterer Spitzenfleck versteckte. Diese Art besiedelt meist Teiche oder Weiher, die aber von einem Fließgewässer durchströmt sind. Solche natürlichen Lebensräume findet er am häufigsten in Flussauen. Am Buschmühlenteich im Westfalenpark hat er einen Ersatzlebensraum gefunden.

Libelle des Jahres 2020

Die Libelle des Jahres 2020 ist die Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum). Sie lebt in Deutschland in größeren Moorgewässern. Sie ist gefährdet durch Lebensraumverlust (Moor-Vernichtung), die intensive Landwirtschaft, und Austrocknung der Gewässer infolge des Klimawandels. In Dortmund kommt sie nicht vor.