Wald- und Baumkartierung

Habitatbaumkartierung im Dortmunder Stadtwald 2021/2022

Von Ende November 2021 bis Ende Januar 2022 war die Wald-AG im Dortmunder Stadtwald im Einsatz. In den von den Forstbezirken Dortmund Süd und Nord vorgegebenen Einschlagsflächen wurde kurz vor der Fällung nach Höhlenbäumen und Greifvogelhorsten gesucht. Die Gruppe konnte in diesem Winter insgesamt 19 Flächen zwischen 0,5 und 5 ha Größe kartieren.

Als Höhlen und potenzielle Fledermausquartiere kommen Spechthöhlen, ausgefaulte Stamm- und Asthöhlen, Stammfußhöhlen, Stammaufrisse, Rindentaschen und -aufrisse usw. infrage. Auch für andere Wirbeltiere und Wirbellose (Käfer, Hornissen etc. ) sind dies wertvolle Mikrohabitate. Die Höhlenbäume wurden mit dem blauen Fledermaussymbol als Habitatbaum markiert und die Koordinaten wurden nach dem UTM-System erfasst. Ebenso wurden Bäume markiert, die einen Brusthöhendurchmesse (BHD) von mehr als 100 cm aufweisen, denn bei ihnen handelt es sich um sogenannte Uraltbäume. Die durch das Fledermaussymbol gekennzeichneten Bäume werden vom Forst nicht gefällt, solange die Wegesicherung nicht dagegenspricht. Insgesamt haben wir 137 Bäume als Habitatbäume ausgewiesen, davon 55 Rotbuchen, 36 Stieleichen, 24 Roteichen, 5 Lärchen, 3 Bergahorn, je 1x Hainbuche, Erle, Kiefer, Esche und Birke.

Die Horstbäume werden zwar nicht markiert, damit eventuelle schießwütige Zeitgenossen nicht auf dumme Gedanken kommen, aber auch auf sie wird vom NABU ausdrücklich hingewiesen und die Koordinaten werden gespeichert, sodass sie nach Möglichkeit geschützt werden können. Ein paar Horste, wahrscheinlich von Mäusebussard und Habicht, konnten wir entdecken.

Des Weiteren wurden auf den Flächen stehendes und liegendes Totholz mit einem Durchmesser über 40 cm und das Totholzvorkommen an lebenden Bäumen grob geschätzt.

Insgesamt kann beobachtet werden, dass mögliche Fledermausquartiere an über 100 Jahre alten Bäumen signifikant zunehmen. Stieleichen und Rotbuchen sind hier besonders hervorzuheben. Auch die ökologisch wertvollen Uraltbäume und Totholzvorkommen kommen vor allem auf Flächen mit einem alten Baumbestand vor. Die Beobachtung, dass eine hohe ökologischer Wertigkeit gerade bei den charakteristischen Bäumen spätestens ab Beginn der Altersphase entdeckt werden konnte, ist gerade für die angestrebte Erweiterung der Flächen für natürliche Waldentwicklung von 5 auf 30 Prozent im Stadtwald Dortmund ein wichtiges Kriterium.